Gewerbeflächen am Ischeroth müssen im Regionalplan gestrichen werden

Die Stadtratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen fordert den Regionalrat auf, die Verabschiedung des Regionalplans für den Regierungsbezirk Arnsberg zu verschieben. Der Zeitrahmen ist für uns nicht hinnehmbar. Wir bitten um eine erneute Vorlage, Nachbearbeitung von strittigen Punkten und Verlängerung der Beratungsfristen. Der Regionalplan ist für die Entwicklung von Freudenberg in den nächsten Jahren bindend und sollte nicht im sogenannten „Schweinsgalopp“ auf den Weg gebracht werden. Wir geben auch zu bedenken, dass viele Ratsmitglieder noch kein Jahr im Amt sind und in den vergangenen acht Monaten aufgrund der Corona-Pandemie deren Arbeit zudem noch stark eingeschränkt war. Ein solches Werk, wie der Regionalplan, bedarf einer grundlegenden Diskussion – auch über die Fraktionsgrenzen hinweg, die aufgrund der beschriebenen Situation nur sehr eingeschränkt möglich war.

Aus unserer Sicht muss vor allem der hohe Flächenverbrauch reduziert werden. Wir streben die Erhaltung von unversiegelten Flächen zum Ausgleich des städtischen Öko-Haushalts an. Mit Blick auf den Demografischen Wandel, wollen wir unsere Kapazitäten realistisch nutzen, um die Einwohnerzahlen zu halten. Das was wir haben soll verbessert und ausgebaut werden, um unseren derzeitigen Status zu erhalten. Diese Herausforderung ist vorerst genug. Aber um einen positiven Umschwung herbeizuführen, dazu fehlen uns die Ressourcen und die Frage sollte bis auf weiteres auch nicht gestellt werden, da sie unrealistisch ist.

Wir sehen ein, dass die Möglichkeiten für Windkraftanlagen weitestgehend ausgeschöpft sind. Allerdings würden wir die Manifestierung eines nachhaltigen Energie-Mixes im Regionalplan befürworten. Auch Solar und andere nachhaltigen Energiequellen müssen einbezogen werden. Schließlich reicht der Regionalplan weit in die Zukunft.

Eine wichtige Forderung für uns ist vor allem die Streichung der Fläche für ein mögliches Gewerbegebiet Wilhelmshöhe-Nord, das im Plan als GIB Lindenberg 002 ausgewiesen ist. Dass hierfür ein Buchenwald am Fuße des Ischeroth geopfert werden soll, ist für uns in keinster Weise nachvollziehbar. Zumal dem gesunden Laubwald wie hier in Bühl im und am „Kalten Born“ eine immer größere Bedeutung zugemessen wird.

#ischeroth #regionalplan #freudenberg

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Ein Kommentar

  1. >…Aus unserer Sicht muss vor allem der hohe Flächenverbrauch reduziert werden….<
    Genau richtig! Es treibt einem echt die Tränen in die Augen, wenn z.B. in Siegen das neue Industriegebiet Leimbachstr. sieht: Riesige versiegelte Parkplatzflächen anstatt Hoch- oder Tiefgaragen, keine Solar- und/oder Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen und an den Sonnenseiten, absolut spärliche bis keine Begrünung der Flächen! Die kommunalen Planer und Politiker sind offenbar unfähig, die Erfordernisse einer Zukunft für künftige Generationen zu erkennen und entsprechende Bauvorschriften zu erlassen. Und die Wirtschaft? Sie verhält sich "marktgerecht", so billig wie gerade noch erlaubt zu bauen und zu produzieren ohne Rücksicht auf Umwelt und künftige Generationen! – Ohne zukunftsorientierte, weitsichtige von der Politik gesetzte Rahmenbedingungen wird die Wirtschaft sich nicht bewegen!
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    "Die Veränderungen müssen von der Politik kommen oder sie werden von der Natur kommen!"
    (Luisa Neubauer, Fridays for Future)
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    Schöne Grüße,
    Eimo Enninga, Siegen